Nur anderthalb Jahre nach GEOMAR-Ausgründung: Kieler Osteolabs zieht Großauftrag an Land

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Pioniere in der Früherkennung von Knochenschwund: Prof. Anton Eisenhauer (links) mit osteolabs-Geschäftsführer Dr. Stefan Kloth (rechts) und Minister Buchholz

Einen der allerersten Versuche zur Früherkennung von Osteoporose nahm Firmen-Mitgründer Prof. Anton Eisenhauer an seinem Sohn Fynn vor. Damals war Fynn ein Säugling von 5 Monaten, heute ist er 17 Jahre alt. Und die väterliche Firma „osteolabs GmbH“ feiert ihren ersten internationalen Großauftrag:  Neben dem  erfolgreichen Abschluss erster Vertriebsvereinbarungen für Deutschland und die Türkei die Bestellung von über 1.000 Untersuchungs-Sets durch den medizinische Dienst einer großen europäischen Armee. Die plant, die osteolabs-Test in einem etwa dreijährigen Zeitraum einzusetzen – mit der Option auf Verlängerung.

Wie Geschäftsführer und Gründer Dr. Stefan Kloth heute anlässlich einer Feier in den neuen Räumen der Firma auf dem Kieler Seefischmarkt erläuterte, legt die Armee die 300.000 Euro für die Erst-Bestellung an, um an weiblichen Armeeangehörigen den Zusammenhang von hohem Kalziumverlust, intensiver sportlicher Aktivität und Knochenbrüchen zu untersuchen.

„Wir sind hocherfreut über die Firmenentwicklungen in den letzten Monaten seit Abschluss unserer ersten Finanzierungsrunde im Sommer 2019. Neben den ersten Vertriebsvereinbarungen mit führenden Partnern in Deutschland und der Türkei ist das gemeinsame Projekt zusammen mit Großauftrag des medizinischen Dienstes einer großen europäischen Armee eine hervorragende Anerkennung des Potentials unseres neuartigen Testverfahrens, bei dem wir schon auf die Ergebnisse sehr gespannt sind“, sagte Kloth. In Deutschland werde die „Eurofins LifeCodexx GmbH“ exklusiver Vertriebspartner für die Vermarktung des neuartigen medizinischen Testverfahrens, in der  Türkei erfolge der Vertrieb über BioGen Medical, einem führenden Distributor für Labortests.

Eisenhauer, Erfinder des Verfahrens und zugleich Wissenschaftler am GEOMAR in Kiel, kommentierte: „Ein Ungleichgewicht in der Versorgung mit Kalzium kann schon frühzeitig und auch in jungen Jahren zu Knochenbrüchen führen. Unser Test kann feststellen, ob gesundheitsgefährdende Kalziumverluste bei weiblichen Armeeangehörigen schon frühzeitig erkannt werden können. Der osteolabs-Test ist das einzige uns bekannte Verfahren, welches dazu bisher in der Lage ist.“

Wirtschafts- und Technologieminister Dr. Bernd Buchholz zeigte sich begeistert:  Osteolabs sei ein wunderschönes Beispiel für erfolgreichen und kreativen Technologietransfer in Schleswig-Holstein. An der Schnittstelle von Meeresforschung im GEOMAR und dem starken Life Science-Wissen in Norddeutschland seien marktreife Ideen für den Einsatz in der medizinischen Diagnostik entstanden, die nun auch international erste Früchte tragen. Buchholz; „Damit stellt sich osteolabs nicht nur als hervorragender Life-Science-Botschafter für Norddeutschland auf, sondern steht zugleich für mutige und innovative Unternehmensgründungen im Land.“

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Der Minister erinnerte weiter daran, dass Osteolabs als Projekt zur Früherkennung von Osteoporose aus dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung entstanden ist. Hintergrund seien Gemeinsamkeiten bei Korallen und Knochenschwund. Meeresforscher des GEOMAR hatten gemeinsam mit Medizinern des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UK.SH) die Bestimmung von Kalzium –Isotopen im maritimen Bereich aus der Korallenforschung auf die medizinische Diagnostik von Osteoporose übertragen. Buchholz: „Und so wurde ein sehr schnelles, röntgenfreies Früherkennungsverfahren für Osteoporose entwickelt.“

Begleitet wurde die Firmengründung unter anderem auch von Dr. Hinrich Habeck (großes Foto rechts) vom norddeutschen Cluster Life Science Nord.

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