
Hoffnung an der Förde, Hektik an der Elbe: Seit Wochen verhandelt die Flensburger Schiffbaugesellschaft (FSG) mit der deutsch-russischen Werft Pella Sietas über eine mögliche Komplett-Übernahme. Erst vor wenigen Tagen bereinigte das FSG-Management sein Auftragsbuch um einen verlustreichen irischen Fähr-Auftrag. Heute nun kündigte die FSG an, ihre gesamte Belegschaft aus der Kurzarbeit zurückzuholen. «Aktuell müssen Angebote kalkuliert und geschrieben sowie das Werftgelände generalüberholt werden», teilte ein Sprecher mit. «Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein hoffnungsvolles Signal», sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz.
Denn: Sollte der bisherige Plan von FSG-Eigner Lars Windhorst und seinem Geschäftsführer aufgehen, würde Flensburg und nicht Hamburg der künftige Standort des neuen Werften-Verbunds werden. Hintergrund: Die Hamburger Werft, die in Neuenfelde wegen des Hafenschlicks seit Jahren massive Probleme hat, ihre Neubauten und Reparatur-Aufträge durch die enge Este-Mündung zu bugsieren, hätte an der Flensburger Förde für nahezu jeden Tiefgang freie Fahrt.
In Hamburg sorgen die Meldungen unterdessen für Nervosität. Wie das «Hamburger Abendblatt“ heute berichtet, hat Wirtschaftssenator Michael Westhagemann eine Arbeitsgruppe mit dem Ziel eingerichtet, Pella Sietas an der Elbe zu halten – gegebenenfalls unter dem Dach von Blohm und Voß. «Wir werden alles dafür zu tun, möglichst viele Arbeitsplätze in Hamburg zu erhalten», sagte Westhagemann der Zeitung.