Buchholz zum Startschuss für die S4-Ost: Ein Meilenstein für den Nahverkehr im Norden

Guter Tag für Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und seinen schleswig-holsteinischen Amtskollegen Bernd Buchholz: Die S 4 kann mit hoher Wahrscheinlichkeit noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden

Grünes Licht für den ersten Teil des Riesenprojekts S-4-Ost : Das Eisenbahn-Bundesamt hat heute für den ersten Bauabschnitt auf Hamburger Gebiet zwischen Hasselbrook und Luetkensallee grünes Licht gegeben. Geht innerhalb der kommenden vier Wochen keine Klage ein, kann der Bau noch in diesem Jahr beginnen.

Für Verkehrsminister Bernd Buchholz eine wichtige Weichenstellung für den Nahverkehr im gesamten Norden. Buchholz sagte zu dem Schritt – Audio starten

Die zukünftige S4 (Ost) verbindet auf einer Strecke von 36 Kilometern Hamburg-Altona mit Bad Oldesloe. Im Einzugsgebiet erhalten 250.000 Menschen durch die neue Linie einen Anschluss an das Hamburger S- und U-Bahn-Netz. Die S4 entlastet zudem den Hauptbahnhof, da sie Regionalzüge ersetzt und auf die S-Bahn-Gleise ausweicht. Somit werden auf dem Regionalbahn-Gleis neue Kapazitäten frei. Auch der Güter- und Fernverkehr gewinnt zwischen beiden Bundesländern laut Buchholz deutlich an Kapazität. Sowohl für den Personen- als auch den Güterverkehr zwischen Hamburg und Lübeck bedeute dies mehr Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit.  Das Projekt umfasst einen zweigleisigen Streckenneubau auf etwa 17 Kilometern Länge (bis Ahrensburg) und einen eingleisigen Neubau von Ahrensburg bis Ahrensburg-Gartenholz.  

DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla sagte dazu heute: „Wir kommen vom Planen ins Bauen. Das ist eine gute Nachricht für eine Viertelmillion Menschen in Hamburg und dem Umland. Mit der neuen Strecke verbessern wir das Angebot für den Nahverkehr in Hamburg deutlich – ein wichtiger Schritt, um noch mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern.“ 

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Mit der S4 erhalten 250.000 Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Schleswig-Holstein erstmals einen komfortablen Anschluss an das Hamburger S- und U-Bahn-Netz. Zugleich werden der Eisenbahnfernverkehr und der Hamburger Hauptbahnhof entlastet. Der Bau der S4 ist damit ein wichtiger Baustein in der Strategie des Senats, den öffentlichen Nahverkehr in Hamburg auszubauen und einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz in Deutschland zu leisten.“ 

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer:1,5 Milliarden Euro des Bundes für die neue S-Bahn-Linie 4 für Hamburg und Schleswig-Holstein. Versprochen – gehalten – für eine bessere Schiene. Das riesige Nahverkehrs-Zukunftsprojekt im Norden kann nun konkret starten, die Bahn wird jetzt bauen. Mit dem Projekt wird der öffentliche Nahverkehr in und um Hamburg direkter, einfacher, pünktlicher. Wir entlasten den Hauptbahnhof und wir schaffen mehr Platz für den Fern- und Güterverkehr. Ein Riesen-Gewinn für Pendler und Reisende. 

Wie Buchholz sagte, werde man die Menschen nur dann überzeugen können, auf Bahn und Bus umzusteigen, wenn es gelinge, attraktive Angebote im öffentlichen Nahverkehr anzubieten. „Die S4 Ost ist dabei ein Premiumangebot für die Menschen in Schleswig-Holstein und Hamburg. Im Ergebnis werden davon nicht nur Wirtschaft und Tourismus, sondern vor allem die Menschen in der Metropolregion davon profitieren.” 

Mit dem heutigen Beschluss geht es bald los im Abschnitt zwischen der Station Hasselbrook und Luetkensallee. Ein Drittel der Ausbaustrecke
(etwa 7 Kilometer) liegt auf schleswig-holsteinischem Gebiet, zwei Drittel (etwa 13 Kilometer) verlaufen auf Hamburger Gebiet: von Hasselbrook bis zur Landesgrenze zwischen Rahlstedt und Ahrensburg. In Hamburg sind vier neue S-Bahn-Stationen geplant: Claudiusstraße, Bovestraße, Holstenhofweg und Pulverhof. In Schleswig-Holstein soll die S-Bahn-Haltestelle Ahrensburg-West neu entstehen. Nach derzeitigem Stand wird die S-Bahn zukünftig bis Ahrensburg im 10-Minuten-Takt, bis Bargteheide im 20-Minuten-Takt und bis Bad Oldesloe im 60-Minuten-Takt fahren.  

Finanzierung: Die Gesamtkosten für die S4 (Ost) belaufen sich auf ca. 1.847 Milliarden Euro (inkl. Risiko-Puffer). Der Bund trägt mit 1.557 Milliarden Euro etwa 84 Prozent der Kosten. Der Anteil der Länder von rund 290 Millionen Euro entfällt zu 70 Prozent auf Hamburg und zu 30 Prozent auf Schleswig–Holstein. Die Deutsche Bahn wird 20 Millionen Euro in das Projekt einbringen. Aufgrund der Bedeutung der Strecke Hamburg–Lübeck für die gesamteuropäische Verkehrsinfrastruktur streben die Länder zudem eine Ko-Finanzierung aus Fördermitteln der Europäischen Union (EU) an.  

Weitere Informationen https://www.s-bahn-4.de/de, und hier der Planfeststellungsbeschluss: https://t1p.de/75s4 

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