
Die Corona-Krise hat der Industrie in Schleswig-Holstein einen Umsatzeinbruch beschert. In den ersten neun Monaten des Jahres verbuchten die größeren Betriebe im Vorjahresvergleich einen Rückgang um 6,8 Prozent auf 22,9 Milliarden Euro. Das war der niedrigste Umsatz in den ersten neun Monaten eines Jahres seit 2010 (20,6 Mrd Euro). Die Rückgänge betrafen das In- und Auslandsgeschäft gleichermaßen. Sowohl bei Geschäften im Inland als auch im Auslandsabsatz sanken die Umsätze um knapp sieben Prozent: Die Exportquote blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 40 Prozent.

Nach den Worten von Wirtschaftsminister Bernd Buchholz kam Schleswig-Holstein dennoch vergleichsweise glimpflich davon: «Unsere mittelständisch geprägte Industrie zeigt sich trotz des Rückgangs relativ stabil und liegt bundesweit an vierter Stelle. Hamburg beispielsweise verzeichnet einen Umsatzrückgang von 19,3 Prozent, Bremen von 27 Prozent«, sagte Buchholz.
Den stärksten Umsatzverlust unter den führenden Branchen in Schleswig-Holstein gab es mit minus 38,5 Prozent in den Betrieben der Mineralölverarbeitung. Auch in der Elektro- (minus 26,5 Prozent) und Metallindustrie (minus 14,7 Prozent) sanken die Umsätze überdurchschnittlich stark. Dagegen wurde bei der Herstellung von «sonstigen Waren» – wozu die Medizintechnik zählt – mit einem Plus von gut 19 Prozent deutlich mehr umgesetzt als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Die Statistik erfasste 551 Betriebe mit jeweils mindestens 50 Beschäftigten.
Positive Umsatzentwicklungen waren vor allem bei der Herstellung von sonstigen Waren zu verzeichnen (plus 19 Prozent), wozu auch die Medizintechnik zählt. Leichte Steigerungen von 2,7 Prozent wurden zudem bei der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln gemeldet.