Einwände gegen Neubau der Rader Hochbrücke: 36 Bürger diskutierten 5 Stunden mit Planern

Gut zwei Jahre nach dem Start der konkreten Planungen zum Neubau der Rader Brücke im Zuge der A 7 bei Rendsburg ist heute ein Teil der insgesamt 192 Einwendungen gegen das Projekt mündlich erörtert worden. Dazu erschienen in der Rendsburger Nordmarkhalle 36 Bürgerinnen und Bürger, der Bürgermeister der Gemeinden Ostenfeld und Rade sowie einige Rechtsbeistände. Nach fünf Stunden war die üppige Tagesordnung abgearbeitet .

Leiten und moderieren die Anhörung in der Rendsburger Nordmarkhalle: Dr. Delia Gronemeyer vom APV und APV-Rechtsanwalt Dr. Martin J. Ohms

Die Einwendungen und auch die bei der mündlichen Anhörung vorgetragenen Kritikpunkte und Anregungen stammen von insgesamt rund 200 Betroffenen und werden von der zuständigen Planfeststellungsbehörde, dem schleswig-holsteinischen „Amt für Planfeststellung Verkehr“ (APV) geprüft und gewichtet. Inhaltlich ging und geht es dabei neben Lärmschutz vor allem um Beeinträchtigungen von Privatgrundstücken während und nach der mehrjährigen Bauphase.

Angesichts des maroden Zustands der bestehenden Rader Brücke soll das neue Doppel-Bauwerk innerhalb der kommenden sieben bis acht Jahre fertiggestellt sein. Die Baugenehmigung, der so genannte Planfeststellungsbeschluss, wird vom APV erlassen und anschließend öffentlich ausgelegt.

Mario Schönherr

Zu Beginn der Erörterungen stellte der zuständige Projektleiter der Planungsgesellschaft DEGES, Mario Schönherr, die Pläne und den Bauablauf vor (siehe auch Video oben). Begonnen werden soll das Vorhaben – das auch eine Verbreiterung der A 7 zwischen dem Autobahnkreuz Rendsburg und der Anschlussstelle Rendsburg/Büdelsdorf auf sechs Fahrstreifen beinhaltet – auf der Nordseite des Nord-Ostsee-Kanals in Höhe der Gemeinde Borgstedt. Spätestens 2026 soll dann die erste der beiden Zwillingsbrücken stehen und den gesamten Verkehr beider Richtungsfahrbahnen auf zunächst vier Spuren aufnehmen. Nachdem die alte Rader Hochbrücke dann abgerissen ist, wird im Abstand von zehn Zentimetern die zweite Brücke errichtet.

Nach den Worten von Schönherr rückt das neue Bauwerk im Vergleich zur alten Brücke nur um 16,5 Meter nach Osten Richtung Rade weiter. Die neue Doppelbrücke werde zudem trotz der Sechsstreifigkeit nur um insgesamt vier Meter breiter werden. Das reine Brückenbauwerk wird eine Länge von 1500 Metern haben, die Gesamt-Erneuerung der A 7 im Bereich des Nord-Ostsee-Kanals umfasst 5,3 Kilometer. Die Gesamtkosten liegen aktuell bei rund 320 Millionen Euro.

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