
Minister-Stippvisite bei einem Top-Traditionsbetrieb im Kreis Stormarn: Der renommierte Paul Albrechts Verlag, seit drei Generationen in Frauenhand, und sein Schwesterunternehmen PAV Card aus Lütjensee steuern seit Jahren einen klaren Wachstumskurs – und helfen aktuell auch maßgeblich bei der Alltags-Bewältigung der Corona-Pandemie. Grund genug für Wirtschaftsminister Bernd Buchholz, das jüngst vom Land geförderte und knapp 100 Jahre alte Familienunternehmen zu besuchen. Denn: Die PAV GmbH ist langjähriger Partner im deutschen Gesundheitswesen, versorgt 50.000 Ärzte mit Vordrucken wie Rezepten und Formularen, produziert die elektronische Gesundheitskarte (eGK) und stellt seit einem Jahr zudem OP-Masken her. Buchholz liegt dabei vor allem die Sicherstellung der Grundversorgung für medizinischen Mund-Nasen-Schutz in Schleswig-Holstein am Herzen – auch über die Zeit der Pandemie hinaus. Im Gespräch mit Geschäftsführerin Isabel Höftmann-Toebe und ihrem Team zeigte sich Buchholz vor allem beeindruckt von der Innovationskraft, der Wandlungsfähigkeit und dem breiten Portfolio des Unternehmens.

„Wir brauchen Unternehmen wie dieses, die Digitalisierung nicht als Bedrohung, sondern als Chance verstehen und die neben ihrem Kerngeschäft den Mut und die Möglichkeiten haben, Lösungen für aktuelle Anforderungen zu schaffen“, so Buchholz. PAV habe sich in der Hochphase des ersten Lockdowns dazu entschieden, am Unternehmensstandort Lütjensee auf den eklatanten Mangel an Schutzausrüstung made in Germany zu reagieren. Weiter sagte Buchholz – Audio starten
Um nachhaltig wettbewerbsfähig mit Herstellern aus Fernost zu sein, setzt PAV auf besonders leistungsstarke Maschinen und Komponenten aus Deutschland. Diese ermöglichen die Produktion von etwa 700 OP-Masken pro Minute. Das Unternehmen hat einen siebenstelligen Betrag in die Umrüstung investiert und erhielt über die IB.SH einen Zuschuss in Höhe von 800.000 Euro aus dem Landesprogramm Wirtschaft mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
„Mit unserer OP-Maskenproduktion möchten wir einen maßgeblichen Beitrag zur Bewältigung von Pandemien – heute und in Zukunft – leisten und so Arbeitsplätze langfristig sichern“, betonte Isabel Höftmann-Toebe bei einem gemeinsamen Rundgang durch die Maskenproduktion.

„Wenn wir in unserem Land sicherstellen wollen, dass wir bei Bedarf schnell, flexibel und zuverlässig auf Schutzausrüstung zugreifen können, dann müssen wir diese Produkte auch dauerhaft abnehmen. Denkbar wäre beispielsweise eine staatliche Reserve“, erklärte Buchholz und versprach, eine konkrete Umsetzung zu prüfen. In dem Gespräch ging es außerdem um die Herausforderungen bei der Gewinnung von ITFachkräften in Lütjensee bzw. Stormarn und um die Bedeutung von Netzwerken. In großer Übereinstimmung mit dem schleswig-holsteinischen Wirtschaftsminister wurde festgestellt, dass es derzeit nicht nur darum gehe, digital zu transformieren, sondern ganz neue Geschäftsmodelle zu kreieren.