
Vor knapp drei Jahren gelang dem chinesischen Bahn-Staatskonzern CRRC ein kleiner Coup: Das Unternehmen mit Sitz in Zhuzhou in der Provinz Hunan übernahm den Kieler Lok-Hersteller Vossloh. Seither läuft es für „Vossloh Rolling Stock“ stabil und für die Chinesen geht’s im europäischen Bahn-Geschäft Zug um Zug in kleinen, aber steten Schritten vorwärts. „Wir bemühen uns nicht um große Stückzahlen, das ist bei staatlichen Aufträgen in Europa kompliziert“, sagt denn auch Generalmanager Chen Qiang. Doch welche Präsenz der Konzern inzwischen in Deutschland hat, war nicht zuletzt vergangene Woche auf der Innotrans-Messe in Berlin zu besichtigen.
Vossloh präsentierte sich dort das erste Mal seit der Übernahme durch den Mutterkonzern CRRC ZELC dem Fachpublikum. Eine CRRC-Delegation samt Top-Management nutzte die Gelegenheit zu einem Abstecher nach Kiel, um ihr Werk zu besichtigen – und stattete zugleich Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen einen Kennlern-Besuch im Ministerium ab.
«Auf diese Weise konnte ich nicht nur einen ersten Eindruck von der Geschäftsführung von Vossloh Locomotives vor Ort gewinnen, sondern bekam auch ein kleines Resümee der ersten zwei Jahre nach der Übernahme und eine Erläuterung der Strategie für die nächsten Jahre», sagte Madsen.
Die „Innotrans“ war in diesem Jahr zugleich die Gelegenheit für den Schweizer Stadler-Konzern, die künftigen schleswig-holsteinischen Nahverkehrszüge vom Typ „FLIRT AKKU“ zu präsentieren.