Die letzte juristische Klippe auf dem Weg zum Neubau der Rader Hochbrücke ist umschifft: Nach Angaben des Chefs des schleswig-holsteinischen Amtes für Planfeststellung Verkehr (APV), Martin Hamm, wurden jetzt die letzten Lärmschutzklagen fallengelassen.

Ursprünglich war am 15. März ein Termin zur mündlichen Verhandlung beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig vorgesehen. «Der Planfeststellungsbeschluss für den Neubau ist damit rechtskräftig und weitere Klagen nicht mehr möglich», freute sich Verkehrs-Staatssekretär Tobias von der Heide. Auch die mit dem Bau beauftragte Infrastrukturgesellschaft DEGES zeigte sich erleichtert: «Mit unseren Auftragnehmern unter Führung von Implenia haben wir in den ersten Anlaufgesprächen den nun folgenden Bauablauf bereits abgestimmt», sagte DEGES-Sprecher Ulf Evert. Man sei mehr denn je der Überzeugung, das östliche Teilbauwerk bis 2026 fertigstellen und unter Verkehr nehmen zu können.
Staatssekretär von der Heide zollte vor allem dem APV ein dickes Lob: «Der Neubau kann nun ohne die Befürchtung von Verzögerungen weitergehen. Das zeigt, dass unser Amt gut gearbeitet hat.» Der Lärmschutz sei mehr als ausreichend. Auch für das Gelingen der Energiewende sei der Neubau als «Herz unserer Infrastruktur» von großer Bedeutung. Von der Heide: «Über die neue Brücke können dann auch endlich wieder Schwertransporte mit Windrädern fahren.»

Weiter sagte von der Heide – Audio starten, Pfeil klicken…
Im vergangenen Jahr hatten bereits vier Gemeinden im Umkreis der Hochbrücke ihre Klageandrohung zurückgezogen. Im Gegenzug bekommen sie mehr Lärmschutz in Form von so genanntem Flüsterasphalt, der an den Zufahrten zur Hochbrücke und auf der A210 verbaut wird.
Baubeginn für das Gesamtprojekt ist offiziell erst in diesem Frühjahr. Neben der A7 und auf beiden Seiten des Kanals sind jedoch bereits Baustraßen mit 4,5 Kilometer Gesamtlänge angelegt worden. Östlich der bestehenden Querung wurde das Baufeld freigemacht.
Im Dezember 2026, wenn die „Lebenszeit“ der alten Hochbrücke endet, soll die erste Brückenhälfte fertig sein. Sie wird breit genug sein, um den gesamten Verkehr der A7 aufzunehmen. Danach wird das alte Bauwerk abgerissen, um Platz für die zweite Brückenhälfte zu machen.
Die DEGES gibt die Kosten für das erste Teilbauwerk mit 307 Millionen Euro an.