
Arbeitnehmer in Schleswig-Holstein können ab Mai mit dem 49-Euro-Ticket im Nahverkehr durch ganz Deutschland fahren, müssen dafür aber erheblich weniger bezahlen. «Für viele Menschen wird das Fahren mit Bus und Bahn deutlich günstiger», sagt Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide. «Wenn der Arbeitgeber mitmacht und wie beim Jobticket in Schleswig-Holstein einen Beitrag leistet, wird das Deutschland-Ticket für den Arbeitnehmer noch attraktiver», so der CDU-Politiker im Gespräch mit dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (sh:z).
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Zuvor hatten sich die Regierungs-Fraktionen der Landesregierung auf entsprechende Eckpunkte verständigt. Arbeitgeber müssten für das neue Ticket einen Mindestanteil von 12,25 Euro zahlen, dazu kommt die Ermäßigung von fünf Prozent durch den Staat. Für das bisherige Jobticket gilt ein Mindestbeitrag von 15 Euro durch die Arbeitgeber, allerdings zahlen die meisten laut Ministerium 30 Euro dazu. «Deshalb sind wir sehr zuversichtlich, dass viele Arbeitnehmer auch bei dem neuen Ticket mitmachen», sagt von der Heide. Arbeitnehmer müssten dafür nur noch knapp 17 Euro zuzahlen.
Sie haben dann die Wahl zwischen dem herkömmlichen regionalen Jobticket und dem deutschlandweit gültigen 49-Euro-Ticket, das es laut von der Heide ab Anfang April zu kaufen geben und das ab Mai gültig sein soll. «Langfristig wollen wir die zwei Tickets zusammenführen, aber wir sind ja erst am Anfang der Entwicklung», so der Staatssekretär.
Laut von der Heide werde das Deutschland-Ticket im ländlichen Raum eine erhebliche Ersparnis bringen, weil es dort Monatstickets gibt, die bislang weit mehr als 49 Euro kosten. Für weniger Geld können Arbeitnehmer dann künftig also eine Monatskarte bekommen, die in allen Nahverkehrszügen in Deutschland gültig ist. Landesregierung und NAH.SH hoffen deshalb auch auf viele Neukunden. «Auf dem Land sind wir mit dem schleswig-holsteinischen Jobticket bislang noch nicht wirklich stark», gibt von der Heide zu. «Mit dem 49-Euro-Ticket können wir es aber werden.»
In den Städten ist das anders, denn in Kiel und Lübeck zahlen Arbeitnehmer, deren Arbeitgeber 30 Euro zum Jobticket dazu geben, nur einen Eigenanteil von 3,33 Euro pro Monat. Von der Heide hofft dennoch, dass mancher Arbeitnehmer mehr für den Nahverkehr ausgibt: «Denn mit dem Deutschland-Ticket bekommt man ja auch ein deutlich größeres Angebot. Das ist ein großer Gewinn.»